Marie-Sophie Maasbrug / Lobkowicz
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Zur Person


Marie-Sophie Lobkowicz bei einer
Lesung in Göttingen

Als Zweite von insgesamt sieben Geschwistern wurde ich 1980 in München geboren. Ich habe einen älteren Bruder und fünf jüngere Geschwister. Nach einigen Umzügen in Deutschland ist meine Familie 1993 mit Sack und Pack in die Tschechische Republik umgezogen, wo meine Eltern bis heute leben und meine jüngste Schwester Ida geboren ist. Im Zuge der Restitution konnte meine Familie in den 1948 enteigneten Familienbesitz zurückkehren und diesen wieder aufbauen. Für mich und meine Geschwister brachte diese "Rückkehr" einige sehr spannende Jahre mit sich. Die Tschechische Republik war damals noch sehr kommunistisch angehaucht, was viele Schwierigkeiten mit sich brachte; für uns Geschwister waren es jedoch eher ein großes Abenteuer. Vielleicht ist es auf die herrlichen Möglichkeiten, die das restituierte Schloss, Land und Forst mit sich brachten, zurückzuführen, dass ich eine Passion für das Jagen entwickelt habe… Die Sprache zu erlernen war wohl eines der größten Hürden und mir ist es bis heute leider nicht richtig gelungen, sie zu beherrschen.

Autorin im Kreis ihrer Familie

Nachdem ich in Deutschland bereits auf sieben verschiedenen Schulen gewesen war, bin ich bis zur Mittleren Reife auf die Deutsche Schule in Prag gegangen, um dann noch einmal zu wechseln. Auf eigenen Wunsch (meine Mutter hätte mich nie geschickt, weil sie ihre eigene Internatszeit in so unguter  Erinnerung hat) habe ich die letzen zwei Jahre in einem Internat in England die Schulbank gedrückt. Dort  habe ich die leidige Schulzeit (sehr erleichtert sie hinter mir zu lassen) mit dem A-Level abgeschlossen. Obwohl ich dazu sagen muss, dass die zwei Jahre Internatszeit wohl die Lustigsten meiner Schulkarriere waren. Anschließend habe ich nach langen Entscheidungsnöten Geschichte und Politikwissenschaften in Wien und Salzburg studiert. 2007 habe ich schließlich mein Studium abgeschlossen. In meiner Diplomarbeit mit dem Titel „Frühe Kämpfer gegen das Dritte Reich – Konnersreuther Kreis und „Der Gerade Weg“ als Beispiele katholischer Fundamentalkritik am Nationalsozialismus“ konnte ich mehrere Interessen vereinen: mein Interesse an theologischen Themen und am Dritten Reich sowie auch meine besondere Faszination an Mystikern und an der eigenen Familiengeschichte. Mein Urgroßvater, dessen Memoiren (seine persönlichen Erinnerungen an seine Begegnungen mit "der Resl") ich darin verarbeitet habe, spielt in der Arbeit eine zentrale Rolle.

Schon während meiner Studienzeit habe ich viele Reisen gemacht. Immer mal wieder hat mich das große Fernweh gepackt und so war ich in Argentinien, Guatemala, New York, Jordanien, Kenia und an vielen anderen Orten. Ich habe vor noch viel mehr von der Welt zu sehen!!! Besonders fasziniert hat mich schon immer Israel. Dort bin ich schon mehrere Male gewesen und werde bestimmt noch viele Male dorthin reisen. Die Zerrissenheit dieses Landes, in dem sich so viel der Zerrissenheit, die in der ganzen Welt zu finden ist, widerspiegelt, ist mir eine bleibende Faszination.

Ich habe schon immer selbst gerne und viel gelesen. Neben vielfältigen Themen, die mich interessierten, habe ich eine Passion für Fantasie-Romane, die bis heute anhält. Als Kind konnte ich mich völlig in diese erfundenen Welten verabschieden, in sie eintauchen und dort genauso viel, wenn nicht mehr erleben, wie in der realen Welt.

Schon seit meinem 10. Lebensjahr habe ich begonnen vieles aufzuschreiben und bin immer dabei geblieben, ohne den Beruf als Schriftstellerin für realistisch zu halten. Vage im Hinterkopf hatte ich zwar diesen Wunsch, aber ich dachte „Man muss ja auch von etwas leben“. Nach dem Erscheinen meines ersten Buches habe ich mich jedoch entschlossen, eben diese Richtung gänzlich einzuschlagen und dem Ganzen eine Chance zu geben. Es ist nicht einfach, aber es ist meins. 2012 haben mein Mann und ich geheiratet und sind mit zwei Söhnen gesegnet worden. Seit der Geburt unseres älteren Sohnes ist das Schreiben etwas in den Hintergrund getreten und ich freue mich, dass ich ganz für meine Kinder da sein kann - ich weiss, sie sind jetzt dran und das Schreiben läuft mir nicht weg.